Zwei Spieltage vor Saisonende war es noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem FC Großenender und dem FC Siddessen um den zweiten Platz, doch am 25. Spieltag leistete sich die Streich-Truppe einen Ausrutscher in Willebadessen und liegt nun drei Punkte hinter dem FC Großeneder auf Rang 3.
Wie schon im Hinspiel tat sich der FC Siddessen äußerst schwer gegen einen keinesfalls übermächtigen Gegner. In der 17. Minute wurde Kapitän Daniel im gegnerischen Strafraum von den Beinen geholt. Der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Punkt. Den fälligen Strafstoß trat Andre Ludwig, doch der ansonsten so sichere Elfmeterschütze verschoss. Der FC verlor nun merklich seine Linie und vor allem im Defensivverhalten zeigten sich große Schwächen. Der Führungstreffer der Hausherren in der 20. Minute war somit nur die logische Konsequenz. In der Folgezeit versuchte der FC das Spiel an sich zu reißen, doch in der Offensive sprangen zu wenig nennenswerte Aktionen heraus und in der Defensive offenbarten sich immer wieder große Schwächen. Noch vor der Pause nutzten die Hausherren erneut ihre Überzahl im Mittelfeld und erhöhten auf 2:0.
Im zweiten Durchgang dominierte der FC Siddessen zwar das Geschehen, war dabei aber nur selten zwingend genug. Der TuS Willebadessen verlagerte sich nun aufs Kontern und blieb damit brandgefährlich. Immer wieder musste FC-Keeper Florian Greger in höchster Not retten. In der 62. Minute setzte sich Daniel im Strafraum mal schön durch und legte dann quer auf den mitgelaufenen Sascha Kleine-Wilde, der den Ball zum 2:1 einschob. Nach dem Anschlusstreffer machte der FC weiter Druck, erspielte sich aber weiterhin nur wenige gute Chancen und so blieb es beim 2:1.
Nach 3 spielfreien Wochen präsentierte sich der FC Siddessen in einer ziemlich schlechten Verfassung. Die Hausherren waren an diesem Nachmittag einfach das cleverere und glücklichere Team und gingen daher auch als verdienter Sieger vom Platz. Damit hat sich der FC Siddessen nun wohl vorzeitig aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet.
Abschließend möchten wir noch der auffälligsten Person dieser Partie, dem so genannten Schiedsrichter, ein paar Zeilen widmen. Dieser Sportskamerad verspürte an diesem Nachmittag wohl den unbändigen Drang sich profilieren zu müssen. Nach nur zwei Minuten sah der erste Akteur die gelbe Karte, weil er sich während des Laufens nicht gleichzeitig auch noch das Trikot in die Hose stecken konnte.
Wenige Minuten später fiel dem Unparteiischen plötzlich ein, dass ihm die völlig friedlichen Siddessener Zuschauer zu nah an der Seitenlinie standen. Da der FC-Vorsitzende dem Befehl nicht unverzüglich Folge leistete und sogar noch die Unverfrorenheit besaß 10 cm weniger zurückzugehen als der Schiedsrichter befahl und zu äußern, dass er die Art und Weise, wie der Schiedsrichter diese Anordnung „befahl“ als Provokation empfände, wurde er unverzüglich des Sportplatzes verwiesen. Wie es auf jedem Sportplatz nunmal so üblich ist, gibt es zwar auch in Willebadessen ein Schild mit der Aufschrift „Wer den Schiedsrichter beschimpft oder beleidigt, muss mit der Verweisung vom Sportplatz rechnen“, wir fanden jedoch keines mit der Aufschrift „Herrscherwillkür“. Irgendetwas muss der Schiedsrichter da wohl missverstanden haben. Kompliment an dieser Stelle an unsere übrigen Zuschauer, die sich durch das Verhalten des Schiedsrichters nicht weiter provozieren ließen.
Damit aber noch nicht genug. Mittlerweile schien der Unparteiische mehr Gefallen am Diskutieren gefunden zu haben, als am Spiel und so diskutierte er noch mit den Zuschauern während das Spiel schon längst wieder weiterlief. Doch weil auch das Diskutieren mal langweilig wird, suchte sich der Schiedsrichter ein neues Hobby und fand es kurze Zeit später im Abpfeifen von Einwürfen. Angeblich übertraten die Spieler beim Einwurf immer wieder die Seitenlinie.
Als sich kurz vor Schluss Spieler beider Mannschaften beim Schiedsrichter nach der Zeit erkundigen wollten, mussten sie mit der giftigen Antwort „Ich bin doch keine Zeitansage“ zufrieden geben. Ach ja, und dann war da noch der Hundebesitzer mit seinem angeleinten Hund, der 5 Meter hinter dem Tor stehend in den Augen des Schiedsrichters eine Störung des Spiels darstellte.
Es muss schon ein tolles Gefühl sein einmal in der Woche für 90 Minuten der Chef über 22 Spieler und die Zuschauer zu sein, wenn man sonst nichts zu melden hat. Am Rand wartete übrigens auch schon die Frau des Unparteiischen.
Schiedsrichter müsste man sein …
Aufstellung: Florian Greger, Viktor Derksen, Erwin Derksen, Johannes Bobbert, Thomas Dorosala (63. Gerhard Isaak), Markus Wintermeyer, Sascha Kleine-Wilde, Daniel, Andre Ludwig (82. Alexander Dohmann), Matthias Weber (63. Reiner Conze), Sascha Rochell
Tore: 1:0 (20.), 2:0 (44.), 2:1 Sascha Kleine-Wilde (62., Vorlage Daniel)
Karten: Sascha Kleine-Wilde (gelb), Andre Ludwig (gelb), Johannes Bobbert (gelb), Markus Wintermeyer (gelb)