In einem dramatischen Spitzenspiel der B-Liga setzte sich der FC Siddessen gegen die Spielgemeinschaft aus Bühne/Körbecke verdient mit 3:1 durch. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und boten den Zuschauern auf schwerem Geläuf ein spannendes Spiel. Die Ausgangslage war klar. Es ging um sehr viel in diesem Spitzenspiel: bei einem Sieg oder einem Unentschieden wäre den bis dahin ungeschlagenen Bühnern der erste Platz wohl sicher, für den FC musste also ein Sieg her, um das Rennen um den ersten Platz offen zu halten.
Und die Siddessener hatten auch gleich den besseren Start. Bereits nach 4 Minuten gingen sie durch Daniel in Führung, der eine Ecke von Sascha Kleine-Wilde aus 14 Metern direkt verwandelte. Die Bühner zeigten sich keineswegs geschockt, sondern hatten bereits 3 Minuten später eine Großchance zum Ausgleich. Der Ball prallte von der Latte zurück und Keeper Michael Müller, der eine überragende Leistung ablieferte, konnte den Nachschuss abwehren. Aber in der 15. Minute war auch er machtlos, als die FC-Abwehr nach einer Ecke den Ball verpasste und die Bühner den Ausgleichstreffer erzielten. Wieder 5 Minuten später setzte sich Daniel durch und lief allein auf den Bühner Torwart zu, aber auf dem schwer bespielbaren Boden sprang ihm der Ball zu weit vom Fuß. Den nächsten Aufreger gab es in der 25. Minute, als Michael Müller im 5-Meter-Raum klar gefoult wurde, und daraufhin unbeherrscht reagierte. Dafür gab es zu Recht die erste Gelbe Karte in diesem Spiel. Mit dem gerechten Unentschieden ging es in die Halbzeit.
Die zweite Halbzeit begannen die Aktiven noch verbissener als die erste Hälfte. Der FC hatte seine Taktik etwas umgestellt und agierte nun mehr mit langen Bällen. Die Bühner, die schon in der ersten Halbzeit einen sehr aggressiven Ball spielten, wollten um jeden Preis den Führungstreffer. Ermuntert wurden sie mit ihrer aggressiven Spielweise durch den Schiedsrichter, der körperlichen Einsatz der Siddessener Spieler kleinlich abpfiff, aber bei den Bühner Spielern oftmals beide Augen zudrückte. In der 64. Minute ging der FC Siddessen durch Mathias Weber mit 2:1 in Führung. Sascha Kleine Wilde hatte seinen Gegenspieler auf der rechten Seite an der Eckfahne ausgetanzt, der Gegenspieler konnte ihn trotz eines klaren Nachtretens nicht mehr stoppen, so dass Sascha mit einem flachen Querpass auf Mathias Weber auflegte, der überlegt ins linke untere Toreck einschob.
Jetzt wurde das Spiel richtig dramatisch und die vielen mitgereisten Siddessener Zuschauer immer ungehaltener, weil der Schiedsrichter alles andere als ein Unparteiischer war. Das Einzige was an seiner Leistung konstant war, war dass er konsequent gegen Siddessen pfiff. Gelbe Karten gab es nur gegen Siddessener Akteure, in der 65. Minute als der Ball lange aus dem Siddessener Strafraum geklärt war, nutzte der Schiedsricher eine Äußerung von Johannes Bobbert, um diesem die Gelbe Karte zu zeigen und einen indirekten Freistoß im 16er zu pfeifen. Zwischen der 65. und der 81. Minute wurden 4 Siddessener Spieler verwarnt, wobei Markus Wintermeyer beim zweiten Mal mit Gelb/Rot vom Platz musste. Trotzdem gelang es dem FC die Bühner in Schach zu halten. In der 93. Minute machte Daniel nach einem schönen Alleingang alles klar. Mit dem ersten Schuss scheiterte er noch am Bühner Torwart, aber im Nachschuss erzielte er das erlösende 3:1. Dass Daniel vorher noch elfmeterreif gefoult wurde, hatte der Schiedsrichter natürlich auch übersehen. Der FC Siddessen zeigte eine hervorragende kämpferische Einstellung und bot eine geschlossene Mannschaftsleistung, in der die Abwehrspieler sich besonders auszeichneten.
An dieser Stelle haben wir häufig gute Schiedsrichterleistungen gelobt und über schwächere Leistungen nichts gesagt. Die Schiedsrichterleistung von heute war allerdings eine Beleidigung für alle Schiedsrichter, die ihr Amt ernst nehmen und sich bemühen, unparteiisch zu pfeifen. Eine solche konsequente Einseitigkeit, wie wir sie heute erleben durften, hat Gott sei Dank Seltenheitswert. Es war nicht so, dass der Schiedsrichter nur schlecht gepfiffen hätte, sondern ich unterstelle, dass er mit seinen seltsamen Entscheidungen die SG Bühne-Körbecke bewusst bevorteilt hat. Die Einseitigkeit war so offensichtlich, dass es schon peinlich war.
Den Siddessener Akteuren gilt ein großes Kompliment, weil sie sich trotzdem nicht aus der Ruhe bringen ließen, und im eigenen 16er so sicher agierten, dass es selbst diesem Schiedsrichter nicht „gelang“, einen Elfmeter zu pfeifen. Dazu passt natürlich auch, dass der Schiedsrichter 7 Minuten nachspielen ließ, ohne diese Nachspielzeit anzuzeigen. Aber letztendlich musste auch er wohl einsehen, dass er nicht so lange spielen lassen konnte, bis sein Wunschergebnis erreicht war. Mit dieser Kritik wollen wir den Spielern und Funktionären der SG Bühne/Körbecke nicht zu nahe treten, aber vielleicht sollten die Verantwortlichen des Sportkreises bei einem solchen Spitzenspiel in Zukunft auch einen Spitzenschiedsrichter einsetzen, von denen wir ja auch einige im Kreis haben.
Aufstellung: Michael Müller, Viktor Derksen, Thomas Dorosala (46. Gerhard Isaak), Johannes Bobbert, Erwin Derksen, Markus Wintermeyer, Sascha Kleine-Wilde, Markus Wintermeyer, Daniel, Matthias Weber, Sascha Rochell
Tore: 0:1 Daniel (4., Vorlage Sascha Kleine-Wilde), 1:1 (14.), 1:2 Matthias Weber (62., Vorlage Sascha Kleine-Wilde), 1:3 Daniel (93.)
Karten: Michael Müller (gelb), Viktor Derksen (gelb), Johannes Bobbert (gelb), Gerhard Isaak (gelb), Sascha Kleine-Wilde (gelb), Markus Wintermeyer (gelbrot)