Es war wie immer gegen Rösebeck: kein schönes, aber ein ungemein spannendes und umgekämpftes Spiel mit vielen aggressiven, teilweise überharten Zweikämpfen, hektischen Aktionen, vielen Torszenen und -leider- einem schwachen Schiedsrichter, der einfach überfordert schien. Für Freunde der hohen Spielkultur war das heute nichts, aber wer Emotionen, Einsatz und Kampf sehen will, der kam heute auf seine Kosten.
Obwohl Trainer Reinhard Bobbert seine Mannschaft genau auf ein solches Spiel vorbereitet hatte, führte bereits in der zweiten Spielminute eine Fehlerkette in der Siddessener Abwehr zum Führungstor für Rösebeck. Dieses Tor verunsicherte die Heimmannschaft noch stärker und Rösebeck war in den ersten 25 Minuten klar spielbestimmend. Der FC konnte sogar noch froh sein, nicht höher in Rückstand geraten zu sein, denn einmal musste ein Abwehrspieler auf der Linie retten, ein anderes Mal verzog ein Rösebecker Spieler freistehend aus 14m.
Es dauerte bis zu 30. Minute bis Siddessen zur ersten klaren Chance kam. Die war dafür aber auch hochkarätig, leider traf Christian Bröker nach einer Hereingabe nur den Pfosten. Kurz darauf wurde Daniel im 16er klar gefoult, doch der Schiedsrichter verweigerte den Elfer. Noch vor der Pause hatte der FC klare Chancen zum Ausgleich, doch Holger Ernst setzte eine Direktabnahme knapp über das Tor, Daniel und Reiner Conze scheiterten jeweils am Rösebecker Keeper und einmal musste noch auf der Linie gerettet werden.
Für die 2. Halbzeit hatte der FC sich viel vorgenommen. Bereits in der 47. Minute verursachte Rösebeck nach einer Flanke von Markus Wintermeyer fast ein Eigentor. Der nachfolgende Eckball wurde dann abgefangen und Rösebeck überlief fast die gesamte Siddessener Abwehr. Erst in letzter Sekunde konnte der Rösebecker Stürmer erfolgreich gestört werden. Die nächste große Chance hatte wiederum Rösebeck, als die Siddessener Abwehr zu weit aufgerückt war. Doch der Schuss aus halbrechter Postion strich knapp am Pfosten vorbei. Danach verstärkte Siddessen seine Offensivbemühungen und es wurde ein Spiel auf ein Tor. Im Rösebecker Tor stand heute mit Christian Graute allerdings ein Keeper der Extraklasse. Wir wissen aus vielen Spielen gegen Rösebeck, dass Christian Graute zu den TOP-Torleuten der A-Liga gehört, aber heute brachte er mit seinen Paraden die Siddessener zur Verzweiflung. Egal ob es der platzierte Kopfball von Daniel oder der verdeckte Freistoß von Michael Ritzenhoff war, der Rösebecker Keeper hatte seine Fäuste immer dazwischen.
Die letzten Spielminuten hatten es dann noch einmal in sich. Zunächst erhöhte Rösebeck mit einem fulminanten Freistoß in den Winkel auf 0:2. (Die Rösebecker Spieler versicherten nach dem Spiel glaubhaft, dass sich das Foul weit im 16er ereignete hatte und es eigentlich Strafstoß hätte geben müssen.) Im Gegenzug wurde Michael Ritzenhoff im 16er rüde von den Beinen geholt und dieses Mal entschied der Schiedsrichter tatsächlich auf Elfmeter. Aber selbst diesen Strafstoß parierte Christian Graute, musste sich Michael Ritzenhoff aber im Nachschuss geschlagen geben. Das war aber dann auch die letzte Aktion in diesem Spiel.
Sicher ist diese Heimniederlage nicht tragisch, aber sie war unnötig. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass der FCS mit einem Sieg auf den 3. Tabellenplatz geklettert wäre. Aber noch sind die magischen 40 Punkte, die als Ziel dieser tollen Saison dienen sollten, zu erreichen.
Aufstellung: Christian Rochell, Erwin Derksen (20. Holger Ernst), Reiner Conze, Markus Gerson, Michael Ritzenhoff, Sebastian Saggel (75. Bastian Haiduk), Markus Wintermeyer, Alexander Thiel, Daniel, Christian Bröker, Oliver Dorau (70. Florian Ernst)
Tore: 0:1 (2.), 0:2 (89.), 1:2 Michael Ritzenhoff (90. Elfmeter)