SG Menne/Nörde – FC Siddessen 2:4 (1:2)

Der FC Siddessen bleibt auch nach dem 12. Spieltag weiter auf Erfolgskurs. Auf der schwer bespielbaren Spielwiese konnte die Streich-Truppe die technische und spielerische Überlegenheit nicht ausspielen. Der Weg zum Sieg führte demzufolge nur über den Kampf. Zwar geriet der FCS phasenweise etwas ins Straucheln, doch gefallen ist er nicht.

Von Beginn an dominierten die Gäste aus Siddessen das Spielgeschehen und hätten bereits früh in Führung gehen können, doch zunächst hatte der FCS kein Glück und dann kam auch noch Pech hinzu. Der erste Angriff der SG Menne/Nörde führte prompt zur 1:0 Führung. Nach einer Flanke von der rechten Seite sprang Thomas Dorosala der Ball unglücklich an die Schulter und der Unparteiische entschied auf Handelfmeter. Den fälligen Strafstoß verwandelten die Gastgeber souverän.

Es dauerte ein paar Minuten ehe sich der Tabellenzweite von dem Schock erholte, das Spiel wieder an sich riss und sich die Torchancen wieder häuften. Die dickste Möglichkeit zum Ausgleich hatte Matthias Weber, als er nach Pass von Daniel den Keeper umkurvte und abzog. Sein Schuss wurde allerdings von einem herangrätschenden Verteidiger noch zur Ecke geklärt. Für die nächste gute Chance zeigte sich Sascha Rochell verantwortlich, sein Rechtsschuss traf jedoch nur die Querlatte.

In der 18. Minute fiel dann endlich der hochverdiente Ausgleich. Nach einer weiten Freistoßflanke von Sascha Rochell sorgte ein gegnerischer Spieler mit einem schulmäßigen Kopfball, allerdings in das falsche Tor, für das 1:1. Die FC-Kicker blieben am Drücker, doch bei den schnellen Kontern der Hausherren geriet die Abwehr ein ums andere Mal ins Schwimmen. Zweimal musste FC-Keeper Florian Greger sein ganzes Können aufbieten, um in Eins zu Eins Situationen die Oberhand zu behalten und sein Team vor dem erneuten Rückstand zu bewahren. Auf der Gegenseite war es wieder Sascha Rochell, der mit einem weiteren Lattenknaller für Gefahr sorgte.

Nach 30 Spielminuten brachte dann Alexander Dohmann sein Team zum ersten Mal in Front, als er einen von Matthias Weber getretenen Eckball in die Maschen köpfte. Mit etwas Glück hätten die Mannen von Werner Streich die Führung sogar noch ausbauen können, doch es blieb bei der knappen 2:1 Führung zur Pause.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit war der FC Siddessen dem 3:1 näher als die Gastgeber dem Ausgleich, doch wie schon im ersten Durchgang, fiel das Tor auf der anderen Seite. Wieder durch einen Strafstoß und wieder war Thomas Dorosala der Unglücksrabe. Diesmal hatte er den Weg seines Gegenspielers so gekreuzt, dass er ihn zu Fall brachte. Zuvor hätten Sascha Rochell und Markus Wintermeyer bereits für die Vorentscheidung sorgen können, doch nun wurden die Karten beim Stand von 2:2 wieder neu gemischt.

Um ein Haar hätte der FC Siddessen sogar noch das 3:2 hinnehmen müssen, doch glücklicherweise war Florian Greger erneut auf der Hut und verhinderte Schlimmeres. Als die Partie langsam zu verflachen drohte, meldete sich Sascha Rochell mit der 3:2 Führung zurück. Diesen Treffer hatte er sich nach großer Kampf-/Laufbereitschaft und zwei Lattentreffern nun auch wirklich verdient.

Nun waren die Gäste bemüht, etwas Ruhe ins Spiel zu bringen, doch in der 81. Minute machte ihnen der Schiedsrichter schon wieder einen Strich durch die Rechnung. Nachdem der Ball für zwei verletzt liegen gebliebene Spieler ins Aus gespielt wurde, ließ sich Matthias Weber, nach Auffassung des Unparteiischen, mit dem Einwurf zu lange Zeit. Matthias Weber hatte lediglich auf ein Zeichen des Schiedsrichters gewartet, das Spiel fortsetzen zu dürfen, doch statt des erhofften Zeichens, sah er den gelb-roten Karton wegen angeblicher Spielverzögerung. Eine Viertelstunde zuvor war der FC-Angreifer bereits für ein Foulspiel verwarnt worden.

Offenbar scheinen sich einige Schiedsrichter über Platzverweise und Elfmeterentscheidungen profilieren zu müssen. Dem Spielleiter war durchaus bekannt, dass Matthias Weber bereits mit Gelb vorbelastet war, denn er zückte die Ampelkarte ohne jegliche Verzögerung. Er hatte jedoch weder Matthias Weber, noch sonst einen Siddessener Spieler zuvor ermahnt das Spiel nicht unnötig zu verzögern. Auch die Gäste hatten sich bis dato nicht über Zeitspiel des FC Siddessen beschwert. Der Unparteiische muss also schon taube Fingerspitzen, taube Hände oder gar einen tauben Arm haben, einem bereits verwarnten Spieler wegen einer solchen Lappalie die gelbe Karte zu zeigen.

Bleiben wir noch kurz beim Schiedsrichter, denn neben mangelndem Fingerspitzengefühl, schien es auch mit der Sehkraft nicht immer gut bestellt zu sein. Als sich ein Angreifer der Gastgeber nach einer Ecke völlig freistehend selbst an die Schulter köpfte, zeigte der Unparteiische zur Eckfahne. Trotz vehementer Proteste der Siddessener, behauptete der „Halbgott in Schwarz“ alles richtig gesehen zu haben. Erst der SG-Angreifer konnte ihn dazu bewegen die Entscheidung zu revidieren.

Fußball wurde dann übrigens auch noch gespielt. Seit dem Platzverweis von Matthias Weber spielte Sascha Rochell zweiter Libero und schickte Alexander Dohmann immer wieder mit langen Pässen auf die Reise. Diese Angriffe über die rechte Seite sorgten für große Entlastung. In der letzten Minute der regulären Spielzeit holte Daniel dann noch einen Strafstoß für den FC Siddessen heraus. Sascha Rochell schnappte sich die Kugel und verwandelte zum 4:2 Endstand.

Das war ein hartumkämpfter Arbeitssieg für den FC Siddessen und auch FC-Coach Werner Streich war nach dem Schlusspfiff sichtlich erleichtert. Unentwegt hatte er seine Mannschaft in den vergangenen 90 Minuten angetrieben und angefeuert. Auch die zahlreich erschienen FC-Fans hatten wieder einmal für die lautstarke Unterstützung ihres Teams gesorgt.

Zum Schluss noch ein kurzer Satz zum Platz. Es grenzt schon wahrlich an Unverschämtheit, Mannschaften auf eine solch ungepflegte Waldlichtung zum Fußballspielen einzuladen, wenn ein ausgezeichneter Fußballplatz (in Menne) zur Verfügung steht. Aber wenn das Hauptziel einer Mannschaft lediglich darin besteht, das Spiel der gegnerischen Mannschaft zu zerstören, dann kommt so eine Buckelpiste wohl gerade recht.

Aufstellung: Florian Greger, Viktor Derksen, Erwin Derksen, Johannes Bobbert, Reiner Conze, Thomas Dorosala, Markus Wintermeyer, Alexander Dohmann, Daniel, Matthias Weber, Sascha Rochell

Tore: 1:0 (11.), 1:1 Eigentor (18., Vorlage Sascha Rochell), 1:2 Alexander Dohmann (30., Vorlage Matthias Weber), 2:2 (64.), 2:3 Sascha Rochell (75.), 2:4 Sascha Rochell (90., Vorlage Daniel)

Karten: Matthias Weber (gelbrot)